Der Titel der Karikatur ist an ein Zeitzeugenzitat angelehnt.


Folgen für die Lebensborn-Kinder

„Bin ich ein Kind der Liebe? Ein Verkehrsunfall? Oder wurde ich für den ‚Führer‘ gezeugt?“ (Wolfgang S.)

 

Diese Frage stellten sich wohl viele, die in Lebensborn-Heimen untergebracht waren u.a. in der ‚,Sonnenwiese‘. Einige Betroffene haben viel Zeit mit der Suche nach ihren Wurzeln verbracht und sind dabei immer wieder auf Grenzen gestoßen, auch bei uns in Kohren- Sahlis. Da sich ihre Vergangenheit, aufgrund fehlender Dokumente nicht genau nachweisen lässt, wissen manche ihr Leben lang nicht richtig, wo sie überhaupt hingehören. Bis heute gibt es wahrscheinlich sogar Menschen denen nicht einmal bekannt ist, dass sie ein "Lebensbornkind" sind, da dies die Pflegeeltern später verschwiegen haben.

 

„Ich wollte immer wissen, woher ich komme. Ich wusste bloß nicht, wo man anfängt zu suchen.“ (Erika M.)

 

Es gab aber auch Fälle, in denen die Pflegeeltern als auch die leiblichen Eltern einander bekannt waren und ihren Kindern offen gegenüber traten. Natürlich kam es auch vor, dass die Lebensborn-Kinder „[…] niemanden aufstören [wollten], der keine Ahnung hat, und alles durcheinander bringen“ (Rainer D.) und dadurch nicht anfingen zu suchen.

Einige Kinder landeten in liebevollen Pflegefamilien und nutzen die Chancen des Lebens. Andere hatten einen schweren Start und kämpften noch jahrelang mit den psychischen und physischen Folgen.

 

„Lebensborn ist und bleibt eine Narbe auf unserer Seele.“ (Arno K.)

 

Einige Zeitzeugen haben kaum eine eigene Erinnerung und nur wenig Bezug zum Lebensborn, da sie Säuglinge oder Kleinkinder waren. Für sie ist das Lebensbornheim lediglich eine unbedeutende Randnotiz ihres Lebens. Doch es gibt auch Lebensbornkinder bei denen sich nach der Geburt eine Behinderung zeigte. Sie wurden ausselektiert und ermordet, ihr Zeugnis fehlt uns.

 

Die Folgen und Wirkungen für die Kinder des Lebensborn sind also ganz unterschiedlich, häufig kompliziert, manchmal brutal und bestützend, mal glücklich, fast immer ambivalent und in jedem Fall erinnerungswürdig.